The Substance Frankreich, Grossbritannien, USA 2024 – 141min. 543j5j

Review 3h6230

Body-Horror mit Substanz 3p1r43

Michael Gasch
Review: Michael Gasch

David Cronenberg hat mit «The Shrouds» auf den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes eher für Enttäuschung gesorgt. Ein anderer Film kam ihm zuvor: Es handelt sich um die substanzvolle Horror-Perle «The Substance», die nicht nur schockierende Bilder ausfährt, sondern auch viele intellektuelle Themen der Neuzeit vereint.

Elizabeth (Demi Moore) hat es in Hollywood weit gebracht. Mit ihrem Sport-TV-Format feierte sie grosse Erfolge – so bezeugt es ihr Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Mit der Zeit wird sie jedoch mit einer harten Realität konfrontiert: Schönheit ist vergänglich und so wird auch sie von Hollywood bis zuletzt durchgekaut und anschliessend ausgepuckt. Eines Tages erhält sie die Möglichkeit, wieder im Rampenlicht zu stehen, doch das hat einen hohen Preis. Mit der Injizierung einer mysteriösen Substanz würde sie eine Kettenreaktion in Gang setzen, aus der es kein Entkommen mehr gibt. Sie zögert zuerst, doch dann wagt sie den grossen Schritt.

Wenn in Cannes die Abendstunden beginnen, ist das meist Anzeichen dafür, dass nun die “härteren” Geschütze ausgepackt werden. Erinnerungen an beispielsweise «The Neon Demon» oder «Crimes of the Future» aus den letzten Jahren werden wach. Körperwelten werden hier nicht selten bis zum Maximum ausgelotet und eigentlich hatten viele die Erwartungen, dass sich David Cronenberg erneut diesen Spot sichern wird.

Einen Tag vor seinem Film «The Shrouds» feiert «The Substance» seine Premiere. Erst einmal stellt sich Verwunderung ein: Wurden hier ein paar Namen durcheinandergebracht? «The Substance» fühlt sich immerhin wie ein Coralie Fargeat, die hier ihren zweiten Spielfilm abliefert. Ein weiterer grosser Unterschied: Bevor alle filmischen im Horrorgenre gezogen werden, geht eine Auseinandersetzung mit substanzvollen Themen voraus. Schönheit, der unaufhaltsame Prozess des Alterns, eine Abrechnung mit Hollywood und die Auflösung von Menschlichkeit sind nur einige Beispiele, die eloquent vermischt werden.

«The Substance» ist damit mehr als nur ein Fest extremen Body-Horrors, sondern setzt sich genauso stark mit geistigen Themen auseinander. Durch diese Zweidimensionalität ergibt sich eine einzigartige Synergie: Fragen wie beispielsweise «Wer bin ich?» bieten genug Ansätze, um sich tiefgründig mit dem Gezeigten auseinanderzusetzen. Den Rest erledigt der Body-Horror, der absolut verstörende Tendenzen annimmt.

03.09.2024

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Swisscheese 6f6z3h

vor 4 Monaten

Super Story. Der Schluss etwas gar übertrieben


caravaggio 29u3b

vor 6 Monaten

Sorry, aber ich kann weder die lobpreisende Cineman-Filmkritik noch noch die anderen jubilierenden Kritiken hier verstehen.
Natürlich, wenn ich nur einen visuell ansprechenden bis verstörenden Body-Horror-Thriller erwarte und gut finde, mag dieser Film genau dies zu liefern. Dann kann auch ich sogar den Sound und die Kamerabilder irgendwo wertzuschätzen. Doch wenn mir eine "intellektuelle Mehrdimensionalität" versprochen oder suggeriert wird, dann suche ich hier bitterbös in der Leere und bin nur frustriert ab diesem eindimensionalen Horrorschwachsinn.Mehr anzeigen

Cinexpert 3i1x2y

vor 6 Monaten

Danke für Ihre Kritik - halt nicht mehrheitsfähig! Natürlich gebe ich Ihnen recht, dass ein solch überspitzter, sarkastischer, satirischer und komplexer Film von eindimensionalen Schwachmaten nicht gesehen und schon gar nicht verstanden werden kann!!!


Cinexpert 3i1x2y

vor 7 Monaten

Sehr guter Film! Das Ende war sicher ein bisschen drüber; die ‚Botschaft‘ wurde sicher schon vorher von den meisten verstanden! Ausser natürlich von denjenigen, die weniger als drei Sterne vergeben haben. Nicht jeder verträgt es, wenn ihr/ihm in ihrem Schönheitswahn der Spiegel vorgehalten wird!!!Mehr anzeigen


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