Mar Adentro Frankreich, Italien, Spanien 2004 – 125min. 4r6z39
Review 3h6230
Zum Leben verdammt 2qf3i

Er ist seit einem Viertel Jahrhundert gelähmt und ans Bett gefesselt: Der gelähmte Ramón kämpft und lebt, um in Würde zu sterben. Das aufwühlende spanische Melodram von Alejandro Amenábar hat nun auch einen Oscar gewonnen.
Er liebte das Meer. Ramón (Belén Rueda) aus Barcelona, die selber schwer krank ist und Ramón zu lieben scheint, bemüht sich, dessen letzten Wunsch und Willen auch juristisch durchzusetzen: Der lebensmüde Gelähmte, der sich in seinem eigenen Körper gefangen fühlt, ist fest entschlossen, in Würde zu sterben. Sein Credo: «Leben ist Recht und keine Pflicht.»
Die sozial engagierte Pflegerin Gené (Alejandro Amenábars Film hat in Spanien zu heftigen Diskussionen über Sterbehilfe und Selbstbestimmung geführt. Das engagierte Melodram, feinfühlig und genau in Szene gesetzt, basiert auf einer wahren Geschichte. Der Regisseur ertränkt das tragische Kammerspiel aber nicht in Tristesse und Mitleid. Er mischt ihm eine poetische, ironische und romantische Note bei. Grosse Gesten werden vermieden. Es sind die kleinen Zeichen und Szenen, die unter die Haut gehen: Ramóns intime Momente mit Julia und Rosa, seine Begegnung mit einem ebenfalls an den Rollstuhl gefesselten Priester und sein unbeirrbarer Wille, endgültig ins Meer abzutauchen.
Das Drama über Todessehnsucht und Lebensrecht ist bestes Gefühlskino, ergreifend und gefühlsstark, ohne je kitschig zu wirken. Die individualistische Fallstudie wird vor allem von Javier Bardem als Ramón, dem wachen Geist in einem toten Körper, getragen und geprägt. Grandios und authentisch von der Haarwurzel bis zur Fingerspitze. Das beeindruckende Plädoyer für Selbstbestimmung sollte jedoch nicht als Absolution für uneingeschränkte Sterbehilfe interpretiert werden. Hier geht es um den Einzelkämpfer Ramón, der das Recht auf Sterben für sich in Anspruch nimmt. Nach 14 Goyas, zwei Löwen in Venedig, dem Europäischen Filmpreis 2004 und einem Golden Globe gewann das Meisterwerk, das sich in die Seele brennt, auch den Oscar für den besten nichtenglischsprachigen Film.
Dein Film-Rating 3n2g6s
KommentareAlle anzeigen 53j2d
Selten wurde ich von einem Film so mitgerissen. Also absolut empfehlenswert
Ich fand den Film zwar ganz ok, vor allem von den Bildern her und auch die Schuaspieler haben eine gute Leistung erbracht, aber insgesamt war er einfach zu kitschig
wundervoll. tragisch. der schiefe mund von javier müsste nicht sein.
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