Sport de filles Frankreich, Deutschland 2011 – 101min. 421n39
Review 3h6230
Ein Pferd, ein Trainer, drei Frauen 2f6n25

Alles Glück auf Erden liegt auf dem Rücken von Pferden: Nach diesem Motto leben die Hauptfiguren in diesem Pferdefilm und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Der visuell gelungene, erzählerisch etwas wirre Film der Französin Patrizia Mazuy zeigt drastisch die unschönen Seiten des Pferdesports auf, bei dem es letztlich nur um eines geht: Um sehr viel Geld.
Gracieuse (Josiana Balasko), die Besitzerin, ein tyrannisches Regime und hält alle ihre Angestellten unter der Knute und lässt sie jederzeit ihre Macht spüren – allen voran den berühmten deutschen Trainer Franz Mann, der sich hierher zurückgezogen hat.
Gespielt wird diese Figur eines alternden Zynikers von Amanda Harlech), die es sich in den Kopf gesetzt hat, Franz zu kriegen, koste es, was es wolle. Und dann ist da eben noch besagte Gracieuse, die sich vom einst gefeierten Ex-Bundestrainer Hilfe bei ihrer Karriere erhofft. Dreimal darf man raten, mit wem Ganz am Ende des Films von Dannen zieht, der Zukunft entgegen.
Bis es so weit ist, werden diese Konvulsionen der Herzen von der Kamera Sport de filles“ weit mehr machen als ein ziemlich gewöhnliches Drama um einen alten Mann mit drei Frauen, und die Art und Weise wie Patricia Mazuy und Caroline Champetiers die bildnerischen Möglichkeiten der Bewegungen des Pferdes voll ausschöpfen, erinnern von ferne an einen Boxerfilm: Auch dort gibt es den rein körperlichen Kampf um alles oder nichts und eine unendliche Fülle von Muskeln, die in faszinierender Weise stets in Bewegung sind.
Die Musik in Velvet Underground steuert hier einen Soundtrack bei, der als Country-angehauchter Gute-Laune-Gitarren-Rock jeweils in den unendsten Momenten ertönt und dabei für gewisse Irritationen sorgt. Was für diesen Pferdefilm der besonderen Art aber gar nicht so unend ist.
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