Monsieur Claude und seine Töchter Frankreich 2014 – 97min. 4s4i4l

Review 3h6230

Vorurteile kennen keine Grenzen 4g6i1t

Christopher  Diekhaus
Review: Christopher Diekhaus

Laut Statistik werden in Frankreich überdurchschnittlich viele Mischehen geschlossen. Ein Umstand, der Philippe de Chauveron zu einer luftig-frivolen Culture-Clash-Komödie inspirierte, die die französischen Kinos im Sturm eroberte.

Eigentlich könnten die bürgerlich-konservativen Eheleute Claude (Noom Diawara) kennenlernen – einen schwarzen Katholiken, der von der Elfenbeinküste stammt.

Beeindruckend ist es allemal, mit welcher Konsequenz sich de Chauveron, der zusammen mit Guy Laurent das Drehbuch verfasste, über kulturelle und religiöse Ressentiments und den versteckten Rassismus hermacht, der auch vermeintlich tolerante Menschen befällt. Nicht nur die traditionsbewussten Verneuils, die ihre Familienehre in Gefahr sehen, lassen sich ständig zu politisch unkorrekten Aussagen hinreißen. Auch ihre scheinbar vollends globalisierten Töchter und deren Ehemänner offenbaren handfestes Schubladendenken, das zu allerlei Missverständnissen und unnötigen Konflikten führt.

Auf die Spitze getrieben wird der komödiantische Rundumschlag, als der stolze Gaullist Claude bei den Hochzeitsvorbereitungen auf Charles' Vater André (Pascal N'Zonzi) trifft, einen gleichermassen verbohrten Patriarchen, der am laufenden Band Klischees über weiße Franzosen bemüht. Die Auseinandersetzung der beiden Familienoberhäupter bringt fraglos einige der witzigsten Momente des Films hervor, dessen Pointen nicht immer restlos überzeugen. Manche Scherze laufen ins Leere. Und nicht selten schieben sich alberne Klamauk-Einlagen zwischen die bissigen Wortgefechte.

Da das turbulente Treiben von Anfang an temporeich inszeniert und geschnitten ist, erhalten die meisten Figuren kein nachhaltiges Profil. Zumeist bleiben sie dramaturgisch funktionale Stereotypen, die einzig und allein den löblichen Toleranzappell des Films untermauern sollen. Leider erscheint die Handlung mit zunehmender Dauer reichlich formelhaft, was spätestens im rundum versöhnlichen Finale nicht mehr zu leugnen ist. Hier verliert sich die leichtfüssige Feel-Good-Komödie zu sehr in realitätsfernen Hollywood-Mechanismen.

02.04.2024

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KommentareAlle anzeigen 53j2d

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maege70 1x3f6v

vor 6 Jahren

Herrliche, französische Kinokomödie für die ganze Familie - wer nicht mitlacht, ist selber schuld :-)


Barbarum v4t

vor 9 Jahren

Die reichlich handzahme Komödie über Vorurteile bewegt sich meistens nur auf dem Niveau eines TV-Movies.


tashinasaphira 82r5f

vor 9 Jahren

Wunderbare französische Komödie! War sehr lustig!


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