Ramen Shop Frankreich, Japan, Singapur 2018 – 89min. 5f6j5b
Review 3h6230
Nahrung für die Seele 1t2j22

Der Originaltitel von Ramen Shop ist bezeichnend für das kulinarische Drama aus Singapur: Er lautet «Ramen Teh», einer Kombination aus der japanischen Spezialität Ramen und dem chinesischen Bak Kut Teh – und steht sinnbildlich dafür, welch verbindende Wirkung dem Essen im Film beigemessen wird.
Für den jungen Koch Masato (Tsuyoshi Ihara) und schlussendlich auch seine Grossmutter mütterlicherseits wiederfindet.
Diese ist aber wenig begeistert vom plötzlichen Auftauchen ihres verschollenen Enkels – zu tief sind die Wunden, die der Konflikt zwischen China und Japan während dem Zweiten Weltkrieg hinterlassen haben und zu gross der Kummer, dass sich ihre Tochter ausgerechnet auf einen damals zu den Feinden zählenden Japaner eingelassen hat. Masato, der sich von seinem Vater entfremdet hat und von seiner Mutter nur noch ein Tagebuch besitzt, das er wegen fehlender Chinesisch-Kenntnissen nicht einmal lesen kann, ist auf der Suche nach seiner Identität und versucht dieser mithilfe der Gerüche und Aromen aus seinen Kindheitserinnerungen auf die Spur zu kommen. Essen nimmt dann auch visuell einen grossen Platz ein in Eric Khoos Drama: Es wird gekocht, probiert und gegessen, kreiert, geschwärmt und genossen. Die Aufnahmen der für Japan so typischen Ramen-Suppen und Singapurs Fusion-Kreationen sind unaufgeregt authentisch und nichtsdestotrotz auf ihre eigene Art und Weise wunderschön.
Gerade, weil Ramen Shop eine unaufgeregte und bodenständige Ode an die verbindende Kraft des Kochens und Essens – nicht auf Spitzenkoch-Niveau, sondern so, dass einem immer und immer wieder das Wasser im Mund zusammenläuft. Auf keinen Fall mit Hunger anschauen!
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