Le procès Goldman Frankreich 2023 – 115min. 205wh
Review 3h6230
Zusammen mit Cédric Kahn im Gerichtssaal 6lt1i
Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur – der Franzose Pierre Goldman.
1975 wird der Linksextreme Pierre Goldman (Arieh Worthalter) angeklagt, zwei Menschen bei einem Überfall auf eine Apotheke ermordet zu haben. Er weist die Vorwürfe jedoch zurück und beteuert vehement seine Unschuld. Während des Prozesses tritt eine Vielzahl an Zeugen auf und Fachleute teilen ihre Einschätzungen mit – bei all dem soll die Wahrheit, so gut es geht, ans Licht gebracht werden.
Vier Jahre nach «Fête de famille» entfernt sich Cédric Kahn vom Genre Beziehungsdrama und erzählt in einem fast dokumentarischen Stil von den Auswirkungen eines Falles, der zu seiner Zeit die Schlagzeilen beherrschte. Simone de Beauvoir.
Der belgische Schauspieler Kiejmans Redekunst kommt er schliesslich in Schwung.
Der Gebrauch dieser «molièreschen» Sprache ist die wahre Stärke des Films. Um ihr genügend Raum zu geben, ist Filmmusik während den zwei Stunden Laufzeit im Prinzip nicht vorhanden. Gerade diese Zurückhaltung ermöglicht es dem Publikum, sich selbst eine Meinung über die Figuren zu bilden. Die Kamera fängt die Mimik der ZuschauerInnen des Verfahrens ein – sie sind begierig, das Ende zu erfahren, und wir teilen ihr Interesse. «Le procès Goldman» ist fesselnd – durch seine Sterilität könnte der Film aber auch weniger geduldige ZuschauerInnen abschrecken.
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