Oh, Canada USA 2024 – 95min. 2l151w

Review 3h6230

Die letzten Stunden eines sterbenden Mannes 2v422l

Michael Gasch
Review: Michael Gasch

Martin Scorsese-Klassikern, sowie Regisseur von «First Reformed», «The Card Counter» und zuletzt «Master Gardener», gehört zu den grossen Vertretern des Kinos maskuliner Komplexität. Nach seiner letzten unzusammenhängenden Trilogie über Gewalt und Vergebung folgt mit «Oh, Canada» nun eine Geschichte der etwas anderen Art.

Der krebskranke Leonard Fife (Uma Thurman) schockieren.

Die Charakteristik von Schraders filmischem Schaffenswerk ist schnell abgesteckt: Immer wieder geht es um komplexe Männerrollen, die nicht selten von dem zermürbenden System, der Liebe oder anderen Herausforderungen des Lebens gebrochen werden. Während es um manche Figur schon längst geschehen ist («Bringing out the Dead»), so gab es mit der letzten paradigmatischen Trilogie einen umfassenderen Blick auf männliche Resilienz, die viel Potential für Selbstidentifikation bot.

«Oh, Canada» ist im Vergleich anders konzipiert, was an der narrativen Ausgangslage liegt, da dem Protagonisten Fife nicht mehr viel Zeit bleibt. Die Krebszellen haben der körperlichen Resilienz schon längst den Garaus gemacht und auch die psychische Widerstandskraft liegt in Trümmern. Schraders Ansatz ist daher ein anderer. Die elementare Frage in anderen Werken: «Geht es mit dem gebrochen Mann zu Ende?» hat ausgedient. Stattdessen fragt er: «Wie geht es zu Ende?»

Während vergleichbare Filme über das Sterben gern einen radikalen Ansatz wählen («Vortex» von Michael Haneke sind nur zwei Beispiele), hat es «Oh, Canada» schwer, ein ebenbürtiges Level an Emotionalität zu erreichen. Es mag an der nicht chronologischen Erzählung liegen, aber auch daran, dass die Sehnsüchte des Protagonisten und dessen Gedanken zum Leben nur vereinzelt in ihrer Komplexität freigelegt werden.

Am Ende der individuellen Dekonstruktion bleiben viele Worte unausgesprochen, typisch für jeden Abgang aus der Welt. Dadurch, dass sich viele Komponenten ausgleichen und Schrader, nur bedingt männliche Komplexität, filmische Ästhetik und Emotionalität zusammenbringt, reicht es nur für das Prädikat “durchschnittlich”.

22.05.2024

2.5
');var c=function(){cf.showAsyncAd(opts)};if(typeof window.cf !== 'undefined')c();else{cf_async=!0;var r=document.createElement("script"),s=document.getElementsByTagName("script")[0];r.async=!0;r.src="//srv.clickfuse.com/showads/showad.js";r.readyState?r.onreadystatechange=function(){if("loaded"==r.readyState||"complete"==r.readyState)r.onreadystatechange=null,c()}:r.onload=c;s.parentNode.insertBefore(r,s)}; })();

Dein Film-Rating 3n2g6s

KommentareAlle anzeigen 53j2d

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

& Registrierung

Mehr Reviews 1e363d

Heldin 6l634f

Bergers 65n3g

Ein Tag ohne Frauen 1u5s2u

Monsieur Aznavour r6k38