The Last Showgirl USA 2024 – 89min. 4z585e

Review 3h6230

Abschied vom amerikanischen Traum n3s4l

Maria Engler
Review: Maria Engler

Ein Sexsymbol muss sich neu definieren: Es gibt unbestreitbare Parallelen zwischen dem alternden Showgirl Shelley und Pamela Anderson, die diese Figur bravourös zum Leben erweckt. Doch nicht nur das macht «The Last Showgirl» zu einem hochspannenden Film, sondern auch, was sich an gesellschaftlichem Kommentar und Kritik am Showgeschäft finden lässt.

Shelley (Pamela Anderson) arbeitet seit 30 Jahren als Showgirl bei derselben Show in Las Vegas – umso grösser ist der Schock, als diese abgesetzt werden soll. Inmitten dieser Lebenskrise versucht sie ausserdem, wieder eine Beziehung zu ihrer entfremdeten Tochter aufzubauen. Shelley verliert sich in den flirrenden Lichtern der Wüstenstadt und bangt um ihre Zukunft.

Regie in diesem melancholischen Drama führte Coppola-Familie einen und die auch hier voll zum Tragen kommen.

Neben einer Charakterstudie einer gealterten Tänzerin, die sich von ihrem Traum verabschieden muss, erzählt der Film aber auch von der Vergänglichkeit des Showgeschäfts und einem Wandel der Unterhaltungsindustrie, der immer mehr auf nackte Haut und offensive Zurschaustellung weiblicher Körper zu setzen scheint. Geschickt fördert Gia Coppola den inhärenten Sexismus der Branche zutage, die keinen Platz für Frauen über 30, für alternde Frauenkörper oder reife Schönheit hat.

Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit setzt sich auch in einem finanziellen Ungleichgewicht fort, denn während Showgirl Shelley einer ungewissen Zukunft entgegenblickt und ohne Rücklagen oder Rente schnell in prekäre Verhältnisse geraten könnte, ist das Ende der Show für Showrunner Eddie (ungewohnt behaart: Dave Bautista) kein grosses Problem – bei seiner Jobsuche zählt nicht Aussehen, sondern Können. Im Showgeschäft noch immer ein vor allem männliches Privileg.

Als mahnendes Beispiel für Shelleys Zukunft steht das Schicksal ihrer Freundin Annette (absolut grossartig: Jamie Lee Curtis), die als ehemalige Tänzerin bereits vollständig in die Armut abgerutscht ist. «The Last Showgirl» zeichnet damit nicht nur ein vielschichtiges Bild davon, was eine Karriere im Showgeschäft bedeutet und was Menschen für die Unterhaltung anderer opfern, sondern auch von den Missständen im modernen Amerika und was im Alter vom amerikanischen Traum übrig bleibt.

07.02.2025

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dani314 2f5b5s

vor 2 Monaten

Schade, sind die Oscars gerade vorbei. Denn ich bezweifle, dass man im nächsten Jahr noch an die echt Oscar-würdige Leistung von Pamela Anderson denkt. Hätte jemand zu 'Baywatch'-Zeiten gesagt, P.Anderson sei eine grandiose Schauspielerin, die Meisten hätten wohl Zweifel gehabt..... In dieser echt fesselnden Milieustudie über ein alterndes Las Vegas Showgirl, die mitsamt ihrer nicht mehr zeitgemässen Show altersbedingt ausrangiert wird, zeigt sie aber eine absolute Topleistung. Für diese Show (und sozusagen sogar in dieser) hat sie 30 Jahre gelebt und alles untergeordnet, Ehemann, Familie, Freunde. Parallelen zu ihrer eigenen (fast ausschliesslich) auf ihren sexy Körper reduzierten Karriere sind klar erkennbar in einem Showbusiness, das doch oft auf sexy und jugendlich setzt (siehe auch schon in 'The Substance'). Aber genauso phantastisch spielen auch Jamie Lee Curtis als noch ältere Version eines Showgirls, die bereits auf der Strecke geblieben ist und als Serviererin in einem Casino kaum mehr genug verdient in Las Vegas und sogar in ihrem Auto wohnen muss. Und auch Dave Bautista zeigt, dass er nicht nur Action sondern auch Charakter spielen kann!Mehr anzeigen


Chraebu58 a1w3e

vor 2 Monaten

Ungeschminkt der wahrheit entgegen so ist die heutige zeit und vegas t da voll und ganz rein biste nicht mehr im schema biste weg…
Brutal ungeschminkt bravo pam du hast alle auszeichnungen verdient


Barbarum v4t

vor 3 Monaten

Pamela Andersons Platz im Zeitgeist hat in den letzten Jahren einen Wandel durchgemacht. Besonders „The Last Showgirl“ brachte viele Leute dazu, sich zu fragen, ob sie das Sexsymbol nach den falschen Massstäben beurteilt hatten – für ihre Performance wurde Anderson dann auch für einen Golden Globe und eine Auszeichnung der Screen Actors Guild nominiert. Der Film – von Gia Coppola (aus dem Coppola-Clan) inszeniert – dreht sich um eine Tänzerin in einer Las-Vegas-Revue. Mit unscharfen Bildern wirkt der Film wie ein Beispiel von cinéma vérité, doch die Darsteller agieren häufig mit opernhafter Theatralik. Und ich fragte mich beim Schauen wiederholt: „Ist Anderson hier wirklich gut oder doch eher schlecht?“ Ich bleibe unentschlossen. Den Film allerdings halte ich definitiv für misslungen. Trotz einer Laufzeit von unter 90 Minuten fühlt er sich lang an und stolpert von Szene zu Szene, aus dem Gleichgewicht gebracht von nichtssagenden, oft unbeholfenen Dialogen.Mehr anzeigen


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